Wohnen | Wie wir wohnen möchten
Gemeinsam begaben sich Selbstvertretende und Fachkräfte im Juni 2023 auf einen kreativen Exkurs rund um das Thema «Wohnen im Wandel». An der gleichnamigen Tagung wurde diskutiert und künstlerisch gearbeitet. In diesem Rückblick lesen Sie über wie wichtigsten Erkenntnisse aus der Tagung.
«Wohnen im Wandel» war die erste INSOS-Tagung, die inklusiv und interaktiv durchgeführt wurde. Fachkräfte wie Selbstvertretende setzten sich in einem gemeinsamen und kreativen Prozess mit der Frage auseinanderzusetzen, wie sich die Wohnsituation für Menschen mit Behinderung weiterentwickeln könnte.
Neben theoretischen Workshops konnten die Teilnehmenden in Ateliers mit Pinsel und Farbe ihre Ideen zu Papier bringen. Dabei entstanden nicht nur eindrucksvolle Kunstwerke, sondern auch wertvolle Ideen und Ansätze für mögliche Wohnformen der Zukunft.
Bilder, die Bedürfnisse zeigen
Unter Anleitung von Kunstpädagogen und -pädagoginnen schufen die Teilnehmenden mit Behinderung und die Fachkräfte Bilder, die ihre Wünsche und Bedürfnisse zeigten.
Hierbei symbolisieren die dunklen, breiten Linien die individuellen Grenzen des eigenen (Wohn-)raums, der unterschiedlich gross und umfangreich sein kann.
Die Farben zeigen, wie dieser Raum «gefüllt» werden soll. Dabei standen die individuellen Bedürfnisse nach Wohnbefinden und nach dem Gefühl von «zu Hause» im Fokus.
Wie Menschen mit Behinderung wohnen möchten
In den Diskussionsworkshops äusserten die Selbstvertretenden ihre Gedanken und Wünsche zum Thema «Wohnen». Dabei zeigte sich, dass viele von ihnen das Zusammenleben mit anderen Menschen schätzen, aber andere sich allein wohler fühlen. Ob in Gemeinschaft oder für sich allein: Wichtig war allen Beteiligten, dass sie frei entscheiden können, wie sie leben möchten.
Doch die Strukturen und die Begleitarbeit für ein selbstbestimmtes Leben sind je nach Dienstleister unterschiedlich entwickelt. So erleben manche Betroffene in ihrer Wohnsituation noch immer, dass ihren individuellen Bedürfnissen zu wenig Rechnung getragen wird. In Zukunft werden die Dienstleister immer mehr gefordert sein, ihre Angebote flexibler und durchlässiger zu gestalten.
Wie Fachpersonen die Wohnwünsche verstehen
Auch die Fachpersonen diskutieren in Workshops Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung. Klar ist, dass die Umsetzung der UN-BRK einen Transformationsprozess im Wohnbereich erfordert. So sieht zum Beispiel Artikel 19 der UN-BRK vor, dass Menschen mit Behinderung frei und selbstbestimmt entscheiden können, wo und wie sie leben möchten.
Damit dieser Grundsatz erfüllt werden kann, so schlussfolgerten die Fachpersonen, muss das Rollenverständnis auf allen Ebenen kritisch hinterfragt und gegebenenfalls neu definiert werden.
Wie geht es weiter?
Die Tagung «Wohnen im Wandel» soll der Auftakt einer Tagungsreihe sein, die das Ziel hat, den Wandelprozess im Wohnbereich mit Gedankenanstössen und Austauschmöglichkeiten zu begleiten. Auch zukünftig sind Tagungen in diesem inklusiven Setting geplant, denn das Format stiess auf sehr positive Resonanz.
Verschaffen Sie sich gerne einen Eindruck von der Tagung. Impressionen und nähere Informationen zum Inhalt finden Sie auf der Website von ARTISET.
zu den Tagesinhalten und Impressionen
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