Einen INSOS-Kongress beginnt man am besten einen Abend vorher mit guter Laune, gutem Essen und vor allem guter Musik. So geschehen beim Get-together an der Aare. Hier trafen sich an einem lauen Spätsommerabend Kongressteilnehmende aus der ganzen Schweiz, um Kontakte zu knüpfen und um sich auf den Kongress einzustellen, aber auch, um Peter Saxenhofer nach fast elf Jahren Geschäftsleitung von INSOS in den Ruhestand zu verabschieden. Herzliche, würdigende, aber auch humorvolle Worte kamen von INSOS-Branchenratspräsidentin Dagmar Domenig, von ARTISET Co-Präsidentin Marianne Streiff und vom Leiter Politik Tschoff Löw. Peter Saxenhofer bedankte sich auf eine ganz besondere Weise: mit Musik. Seine Band «Earl Grey & the Teacups» spielte unvergessene Hits aus den letzten Jahrzehnten. Und die Gäste schwangen ihr Tanzbein.
Am nächsten Tag ging es konzentriert weiter. Denn der Kongress widmete sich den grossen Fragen des Heute und Morgen. Einige spannende Themen des Kongresses greifen wir in diesem Blogbeitrag noch einmal auf.
Jede Zeit hat ihre Herausforderungen. Jede Branche auch. Was die Zukunft an Herausforderungen mit sich bringt und wie wir unsere Branche gut darauf vorbereiten können, das verriet der Zukunftsforscher Georges T. Roos. Er sprach von vier grossen Transformationen, die die Menschheit erwarten würden – in den nächsten 20 Jahren:
Doch was bedeuten diese vier Transformationen für unsere Branche?
Zurück in der Gegenwart. Im Hier und Jetzt stellen sich viele die Fragen: «Was ist ein gutes Leben? Und wie erreiche ich es?» Darauf gab die Philosophin Barbara Bleisch ein paar spannende Antworten.
Zunächst einmal: Das gute Leben ist auch Glückssache und nicht alle Ungerechtigkeiten können wir als Gesellschaft lösen. Aber: Was wir lösen können, das müssen wir lösen! Wir müssen dem Ableismus den Kampf ansagen!
Doch dabei dürfen wir Behinderung nicht schönreden oder Diversität romantisieren. Denn so ignorieren wir die Perspektive von Menschen, die sich mit ihrer körperlichen Verfassung nicht abfinden wollen. Bleisch bezog sich hierbei auf den «kritisch-realistischer Ansatz» des Soziologen Tom Shakespeare.
Trotzdem ist Diversität wichtig, betonte Bleisch, denn sie befreit uns von der Vorstellung einer perfekten Welt und von einer falsch verstandenen Fixierung auf Gesundheit als jung, fit und leistungsbereit.
Im Mittelpunkt des Interesses stand die Diversität. Eines ist klar: Um der Vielfalt in der Welt gerecht zu werden, ist es hilfreich, auch im eigenen Unternehmen Diversität zu leben. Aber wie kann das funktionieren und wie wird Diversität ein Gewinn?
Brigitta Buomberger von der Institution OVWB, Nadja Kaderli von Vitami:m, Loris Niederberger von Moodtalk und Damien Mottet von Sensability gaben erste Antworten.
Damit Diversität zum Gewinn wird, gilt es:
Bei der Podiumsdiskussion sprachen Pierre Alain Schnegg von der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI), Andreas Rieder vom Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung (EBGB), Florian Steinbacher vom Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV), Muriel Langenberger von pro mente sana, Dagmar Domenig und die zwei Selbstvertreter Olivier Zimmermann und Dylan Jenni über die Knacknüsse der Branche: Finanzierung, Umsetzung der UN-BRK, Zusammenarbeit verschiedener Akteure und Stellen…
Zum letzten Punkt betonte Dylan Jenni wie wichtig die Zusammenarbeit der einzelnen Stellen sei. Statt sich gegenseitig als Konkurrenten zu betrachten, sei es zielführender, wenn alle Akteure gemeinsam an der Lösung der Probleme arbeiten würden. Würden Arbeitgeber und IV-Stellen besser zusammenarbeiten, so Jenni, würde die Inklusion auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt besser funktionieren. Voraussetzung dafür sei allerdings auch, fügt er an, dass alle Stellen mit den gleichen Grundlagen arbeiten müssten.
Und dann, kurz vor dem Ende des Kongresses wurde noch ein Gewinner gekürt: Der Gewinner des ersten Innovationpreises INSOS.
Aus sechs nominierten Projekten durften die Kongressteilnehmenden ihren Favoriten bestimmen. Die meisten überzeugte das inklusive Wohnprojekt «Les Sureaux» von der Fondation Ensemble. So wurde der Innovationspreis INSOS 2023 im Glitterregen an die beiden Geschäftsführenden Jérôme Laederach und Véronique Auguste der Fondation Ensemble übergeben.
Für den Innovationspreis nominiert waren ausserdem Stiftung Domino, sebit aargau, Stiftung Brändi, Stiftung Bühl und Stiftung Rheinleben.
Wenn Sie mehr über die Projekte erfahren möchten, werfen Sie gerne einen Blick in die Broschüre «6 innovative Projekte».
Wir haben für Sie die schönsten Impressionen vom Get-Together und dem Kongress zusammengestellt. Klicken Sie sich durch die Bildergalerie.
In diesem kurzen Video über den Kongress hören Sie ausserdem persönliche Eindrücke und Meinungen.
Ihre Meinung zu diesem Beitrag